Shivas Schreibtipp #9: Geh ins Details

Die Überschrift könnte zu Missverständnissen führen, darum reden wir gleich mal darüber, was ich damit nicht meine. Wenn ich von Details spreche, denke ich nicht an unwichtigen Schnickschnack (witziges Wort, gell?). Hm Moment, eigentlich doch. Allerdings sollte der Schnickschnack charmant sein, nicht negativ auffallen oder den Erzählfluss stören. Und langweilig darf er auch nicht sein. Im Grunde muss man ihn geschickt unterheben wie Sahne unter den Schokopudding.

Stopp. Stopp. Stopp.  Dieses ganze Theoriezeugs bringt uns hier nicht wirklich weiter. Ich werde mal konkret: Niemand (höchstens den Rainman) interessiert, wie viele Streichhölzer in der Packung sind, mit der sich der Superschurke seine Zigarre anzündet. ABER … Isst euer Protagonist ein Eis, dann lasst ihn nicht irgendein Eis essen, sondern einen Bananen-Split.

Das solltet ihr selbstredend nicht zu oft machen und vor allem nicht bei unwichtigen Personen, sonst klingt es irgendwann nach Schleichwerbung mit Tendenz zur Zwangsneurose. Denn ob sich der Taxifahrer mit Tempos oder Softies die Nase putzt, ist uns egal. Dass unser Held nicht bloß Musik beim Duschen hört, sondern die Ärzte wollen wir dagegen unbedingt schriftlich festhalten. PS: Geile Band!

Also macht aus dem kleinen Auto ein Käfer Cabrio, aus dem Baum im Vorgarten eine Rotbuche und aus der Katze eine Maine Coon. Einfach nach Gefühl.


„Irritiert nahm sie zur Kenntnis, dass das doofe Katzenspielzeug … ähm die braune Plüschmaus auf ihren Schwanz starrte …“