Shivas Schreibtipp #6: Mutierte Adjektive
Adjektive sind immer so eine Sache – in einschlägigen Ratgebern wird gern geraten, sie sparsam zu verwenden. Okay, ich bin Schwäbin, daher stehe ich jeder Form von Sparmaßnahme erst einmal offen gegenüber. Aber ich schreibe auch mit Vorliebe bildhafte Szenen. Ein kleiner Trick, der hier Abhilfe schaffen kann, ist die »Umverpackung« von Adjektiven in Substantive oder Verben.
So wird aus dem »zerfallenen Gebäude« kurzerhand eine »Ruine« und aus dem »kalten Getränk« ein »Kaltgetränk« – vielleicht sogar ein »Eistee«. Wer »leise spricht«, der »flüstert« oder »murmelt«. »Rotes Haar« macht ein Mädchen zum »Rotschopf«; und wenn sie »beschwingt läuft«, könnte sie genauso gut gleich durch die Straßen »tänzeln«.